Walpurgisnacht - Die Mädchen und der Tod

Thriller in zwei Teilen

Posted by on 9th Jul 2023

1988, das Ende der DDR ist noch nicht abzusehen, aber die Unzufriedenheit ihrer Bürger mehr und mehr zu spüren.

Im Harz, mitten im Wald, nahe Wernigerode, verunglückt eine junge Frau beim Sturz von einem Fels tödlich.
Die Volkspolizei ermittelt. Unter ihnen der Dorfpolizist Karl Albers, gespielt vom fantastischen wandlungsfähigen Ronald Zehrfeld, bekannt aus unzähligen Filmen und Serien, wie zuletzt "Warten auf'n Bus" oder auch "Weissensee" und mehreren Folgen "Tatort" und "Polizeiruf 110".

Pikant, bei der Toten handelt es sich um eine Westdeutsche, womit der Fall gleiche eine politische Note bekommt.
Albers zweifelt an der Vermutung eines Unfalls. Doch sein Vorgesetzter, Hauptmann Wieditz , will den Fall schnell zu den Akten legen, auch getrieben durch den SED Kreisleiter, der seine Position für seine besondere Vorliebe zu jungen Mädchen nutzt und dabei sich mehr und mehr selbst verstrickt.

Gespielt wird Wieditz von Jörg Schüttauf (Gruß nach Caputh ;-), seit Mitte der achtziger Jahre mehr und mehr auf Leinwand und Röhre zu sehen. Angefangen mit "Ete und Ali" (1985), später in dem sehr ergreifenden Film "Berlin is in Germany" von 2001 (kann ich empfehlen, oh sogar noch in der Mediathek bis 30.09.2023, dann aber schnell) , mehreren Auftritten in der damals beliebten Serie "Der Staatsanwalt hat das Wort", dann natürlich ebenfalls wiederholt in "Polizeiruf 110" und "Tatort" und nach unzähligen weiteren Wirken, erst kürzlich in der Serie "Die Toten von Marnow" (2021).

Die allmähliche Annäherung zwischen Ost und West ermöglicht Vor-Ort-Ermittlungen der westdeutschen Hauptkommissarin Nadja Paulitz, fantastisch gespielt von Silke Bodenbender.
Die deutsch-deutschen Ermittlungen laufen gerade an, da gibt es eine zweite Leiche, und es soll nicht die letzte bleiben. Und auch Paulitz selbst läuft Gefahr zu einem weiteren Opfer in dieser Mordserie zu werden.
Immer wieder wechselt der Verdacht auf eine andere Person und letztlich kommt ans Tageslicht womit nun wirklich niemand gerechnet hat. Spannend bis zum Schluß, kann ich euch diesen Zweiteiler nur empfehlen.

Generell gibt es ein Wiedersehen mit vielen bekannten und weniger bekannten Darstellern, so z.B. mit Jördis Triebel als undurchsichtige Ehefrau des Dorfpolizisten Albers. Bekannt ist sie mir vor allem aus dem 2022 erschienen und wirklich sehenswerten Drama "In einem Land, das es nicht mehr gibt" und natürlich als taffe Brandenburger Busfahrerin aus dem oben schon erwähnten "Warten auf'n Bus" (einfach köstlich die Serie).

Und nun viel Spaß beim gucken, in der Mediathek noch bis 29.06.2024 verfügbar